Zionsfriedhof

Im Jahr 1841 wurde in Jerusalem ein englisch-preußisches Bistum gegründet. Dieses Bündnis bildete die Grundlage dafür, dass sich Protestant*innen in Jerusalem niederlassen konnten. Samuel Gobat, der zweite protestantische Bischof, erwarb 1848 ein Gelände am Zionsberg für die Bestattung von Angehörigen beider im Bistum verbundenen Kirchen. Als im Jahre 1886 der Bistumsvertrag aufgrund der politischen Rahmenbedingungen gekündigt wurde, beschloss man, den Friedhof weiterhin gemeinsam fortzuführen. Zu diesem Zweck wurde 1906 ein Friedhofskomitee gegründet, das mit Engländern und Deutschen paritätisch besetzt war, und das bis heute die gemeinsame Friedhofsverwaltung innehat. 1917 wurde ein Kriegsgräberfeld für die seit 1916 in der Gegend um Jerusalem gefallenen deutschen und österreichischen Soldaten errichtet. Es wurde als „nicht-konfessionelle Insel auf dem Protestantenfriedhof“ bezeichnet. Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg und der Staatsgründung (1948-1967) war der Friedhof für die im Ostteil Jerusalems gelegenen Kirchen nicht nutzbar, da er sich unmittelbar westlich der Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Jordanien befand.

Der Zionsfriedhof ist bis heute die einzige Begräbnisstätte der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde zu Jerusalem. Aufgrund des ewigen Ruherechts im Nahen Osten verfügt der Friedhof nur noch über wenige freie Grabstellen, die den ansässigen Protestant*innen vorbehalten bleiben.

Protestantischer Zionsfriedhof