Stummfilm mit Live-Musik
📽️ „Der Golem”Entfällt!
📽️ „Der Golem”
Musik am Steinway-Flügel: KMD Peter-Michael Seifried
Film und Musik: Eintritt frei
Golem (Deutschland 1920), 87 Minuten
Regie: Paul Wegener und Carl Boese
Um künstliche Intelligenz und Reproduktionsversuche sowie deren ungeplante Emotionalisierung geht es. Prag, im 16. Jahrhundert. Rabbi Loew liest in den Sternen, dass der jüdischen Gemeinde Unheil droht. Nach einer alten Legende kann nur noch der Golem, was auf Hebräisch Klumpen, formlose Masse heißt, helfen. Sofort macht sich Rabbi Loew an die Arbeit und formt den Mann aus Lehm. Eine mystische Buchstabenkette in einem fünfzackigen Stern auf der Brust des Golem verleiht der behäbigen, staubigen Gestalt Leben. Rabbi Loew nimmt den Golem mit auf ein Fest am kaiserlichen Hof. Dort rettet der Golem das Leben des Kaisers, der aus Dankbarkeit seinen Befehl, die Juden aus der Stadt zu weisen, widerruft. Das Unheil ist abgewendet, der Golem hat seinen Zweck erfüllt und wird „abgeschaltet“. Doch anstatt wieder zu einfachem Lehm zu werden, läuft er Amok und setzt das Ghetto in Flammen. Der Golem, wie er in die Welt kam erzählt von Existenzkampf, Verzweiflung und Hoffnung. Vor dem Hintergrund der Schrecken des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegsjahre spiegelt er eine zerrissene, verkehrte Welt. Die organische Architektur des Ghettos und der Amok laufende Golem, die kunstvoll konstruierten Filmkulissen und die somnambule Gestalt verschmelzen. Das Konzept des Films ist so einfach wie modern: Die leblosen Dinge schreien auf, wo die Menschen machtlos schweigen. (Jürgen Dittrich 2006) Der Film endet versöhnlich durch ein kleines Kind, das …