in der Erlöserkirche in der Altstadt von Jerusalem.
Standhaftigkeit und Freiheit
Wo komme ich her? Wo liegen meine Wurzeln? Am 31. Oktober besinnen sich evangelische Christinnen und Christen auf ihre Herkunft: Am Reformationstag feiern sie Bekenntnis- und Geburtstag der evangelischen Kirche zugleich.
In Jerusalem tun sich die verschiedenen lutherischen bzw. evangelischen Gemeinden zusammen und feiern Gottesdienst in deutscher, englischer und arabischer Sprache. bei den Fürbitten wird auch Schwedisch, Finnisch oder Koreanisch zu hören sein. Wir laden Gäste ausdrücklich auch aus anderen Kirchen herzlich ein, mitzufeiern und im Anschluss bei einem kleinen Empfang im Kreuzgang noch beieinander zu sein.
An die Geschichte des hartnäckigen Mönchs Martin Luther, der1517 seine 95 Thesen an der Wittenberger Schlosskirche anschlägt und damit ganz Europa in Aufruhr versetzt, erinnert dieser Tag – und an andere Reformatoren wie Philipp Melanchthon, Huldrych Zwingli und Jean Calvin. Sie waren keine Heilige, aber Menschen, die mit ihrer Standhaftigkeit, ihren brennenden Fragen nach Gott und ihrem mutigen Einstehen für ihren Glauben die Kirche tief geprägt haben. So ruft der Reformationstag gleichzeitig zum freien und furchtlosen Bekenntnis, er erinnert an die Traditionen, auf die sich das evangelische Bekenntnis gründet, aber er fragt auch nach gegenwärtigen Missständen und nach der Kirche, die sich immer wieder reformieren muss.