Stummfilm mit Live-Musik
📽️ Der Galiläer
(Deutschland 1921), 45 Minuten
Musik am Steinway-Flügel: KMD Peter-Michael Seifried
Der Galiläer ist ein farbig viragierter (je nach Stimmung hinterlegter) Stummfilm
des Regisseurs Dimitri Buchowetzki aus dem Jahr 1921. Sein Titel bezieht
sich auf Galiläa als Geburtsort Jesu. Er ist einer der ersten großen deutschen
Passionsfilme, wurde in den 90er Jahren im Bundesarchiv wiederentdeckt und
in minutiöser Kleinarbeit rekonstruiert. Ein über 70 Jahre verschollenes Kleinod
des religiösen Films steht nun in zeitgemäß restaurierter Fassung zur Verfügung.
Er ist – für diese Zeit ungewöhnlich – mit vorzüglicher Zurückhaltung
gespielt. Angelehnt an die Oberammergauer Passionsspiele werden Szenen aus
dem Leben und Sterben Jesu Christi gezeigt, darunter der Einzug in Jerusalem,
das Abendmahl, die Gefangennahme im Garten Gethsemane, die Verurteilung
und die Kreuzigung. Der Film wurde vom Berliner Unternehmer Express-Films
Co. GmbH produziert und in Freiburg im Breisgau gedreht; anlässlich der damals
stattfindenden Freiburger Passionsspiele (1921) und größtenteils in deren
Bühnenaufbauten an der Kartause, die Einzugsszene an einer Brücke am Lorettoberg.
Neben den Brüdern Georg und Adolf Faßnacht, die seit Ende des 19. Jahrhunderts mit ihrem Tourneetheater durch viele Länder Mitteleuropas
tourten, sind im Film viele Freiburger Passionsspiel-Komparsen zu sehen. Auch
international hatte der Film Erfolg – 1923 war die Premiere in Portugal und
1928 in den Vereinigten Staaten.